Walter-Gropius-Gesamtschule Berlin

Projektbeschreibung

Die Walter-Gropius-Schule ist eine von vier Berliner Gesamtschulen, die zwischen 1965 und 1970 zur Erprobung für ein neues Schulkonzept als Versuchsschulen gebaut wurden. Die ab 1961/62 geplante Schule wurde 1965 bis 1969 nach Entwürfen von Walter Gropius in Zusammenarbeit mit TAC (The Architects Collaborative, Kontaktarchitekt Berlin Prof. Wils Ebert) erbaut. Am 1. April 1968 wurde die Schule als erste integrierte Gesamtschule unter dem damals vorläufigen Namen „Britz-Buckow-Rudow-Gesamtschule“ eröffnet.

Entstanden ist ein Schulcampus mit jeweils eigenen Baukörpern für die Klassenräume der Grund- und Oberstufenschüler, für die Fachgruppenräume sowie für weitere Sonderfunktionen. Die fünf Gebäude mit den Klassenräumen der Jahrgangsgruppen sind sternförmig gestaltet und umgeben in U-förmiger Anordnung ein zentral gelegenes langgestrecktes Fachraum-Gebäude. Gegenüber schließen eine Gymnastikhalle und ein Werkstattgebäude das querovale Geviert, dessen Freiflächen von ringförmig angeordneten, die genannten Gebäude verbindenden Verbindungsgängen umschlossen sind. Entlang der Grundstücksgrenze zur Fritz-Erler-Allee sind mit Sporthalle, Kindertagesstätte und dem 1972 ergänzten Erweiterungsbau drei weitere Gebäude angeordnet. Auch bei der Gestaltung der Innenräume wurde großer Wert auf eine Umsetzung des neuartigen Gesamtschulkonzepts mittels flexibler Übergänge zwischen Gruppen, Räumen und Gebäuden gelegt. Die bauzeitliche Gestaltung der Fassaden sowie Gestaltung und Ausstattung der Innenräume verdeutlichen den baukünstlerischen Anspruch auf eine gebäudeübergreifende Ästhetik, die auf Grundlage einer klaren und materialgerechten Funktionalität die Schönheit des Einfachen perfektioniert.

Das denkmalpflegerische Gutachten für die Gebäude der Walter-Gropius-Gesamtschule beinhaltet auf der Grundlage eine umfassenden bauhistorischen Analyse eine detaillierte denkmalpflegerische Bestandserfassung und Bewertung der einzelnen Gebäude und der Außenanlage. Indem das Gutachten die schützenswerte denkmalpflegerisch bedeutende Substanz benennt, zugleich aber auch mögliche Freiräume für Veränderungen aufzeigt, stellt es ein wesentliches Instrument für einen zukünftigen denkmalgerechten Umgang dar.

Ansicht des Oberschul-Gebäudes A1 mit vorgelagertem Verbindungsgang
Ansicht des Oberschul-Gebäudes A1 mit vorgelagertem Verbindungsgang
Eingangshalle im Fachraumgebäude
Eingangshalle im Fachraumgebäude
Innenansicht der Sporthalle
Innenansicht der Sporthalle
Holzwerkstatt im Werkstattgebäude
Holzwerkstatt im Werkstattgebäude
Verbindungsgang zwischen Werkstatt- und Fachraumgebäude
Verbindungsgang zwischen Werkstatt- und Fachraumgebäude
Ansicht des Schulgeländes von Südost, Aufnahme 1970 (Sen. f. Bau-u.Wohnungswesen / Museum Neukölln)
Ansicht des Schulgeländes von Südost, Aufnahme 1970 (Sen. f. Bau-u.Wohnungswesen / Museum Neukölln)
Walter und Ise Gropius vor einem Oberschul-Gebäude, Aufnahme 1968 (Bauhaus-Archiv)
Walter und Ise Gropius vor einem Oberschul-Gebäude, Aufnahme 1968 (Bauhaus-Archiv)

Projektdaten

1965-1969 Planung und Errichtung einer Schule besonderer pädagogischer Prägung nach Entwurf von Walter Gropius / TAC (The Architects Collaborative), Kontaktarchitekt in Berlin war Wils Ebert.

Leistungen
Denkmalpflegeplan in Form einer webbasierten Datenbank: Archivrecherche, denkmalfachliche Bestandserfassung, dargestellt in Fassadenbuch, Raumbuch, Bauteilkatalogen, Bauphasen- und Bindungskartierung. Denkmalpflegerisches Konzept mit Empfehlungen für den Erhalt sowie Rahmenbedingungen für Modernisierungs-, Umnutzungs-, und Pflegemaßnahmen.