Uckermärkische Bühnen Schwedt
Projektbeschreibung
Das Kulturhaus Schwedt wurde nach einer mehrere Jahre dauernden Planungsphase ab 1974 am Standort des nach Kriegszerstörungen abgebrochenen ehemaligen markgräflichen Residenzschlosses errichtet und am 6.Oktober 1978 eröffnet. Der als Solitär markant in Szene gesetzte Baukörper zeichnet sich durch die spannungsvolle Anordnung kubischer Volumina aus und erhält mit dem hoch aufragenden, konkav abgewinkelten Bühnenturm seine prägnante Gestalt. Die klare Gestaltung der Innenräume mit ihrer Reduktion auf wenige Materialien wird im Zuschauerhaus durch eigens in Auftrag gegebene Kunstwerke wirkungsvoll ergänzt.
1990 fusionierten Kulturhaus und Prenzlauer Theaterensemble unter dem Namen Uckermärkische Bühnen Schwedt und passten ihr kulturelles Angebot an die veränderten gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bedingungen an. Die damit einhergehenden Umbauten hatten insbesondere in den im Bühnenhaus angeordneten Zirkelräumen, aber auch in den repräsentativen Bereichen des Zuschauerhauses einen Verlust von originaler Substanz und Beeinträchtigungen des bauzeitlichen Erscheinungsbilds zur Folge.
In Folge neuerlich anstehender Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen wurde für das 2022 unter Denkmalschutz gestellte Kulturhaus ein denkmalpflegerisches Gutachten beauftragt. Dieses beinhaltet auf Grundlage einer umfassenden bauhistorischen Analyse die detaillierte denkmalpflegerische Bestandserfassung und Bewertung des Gebäudes. Schützenswerte, denkmalpflegerisch bedeutende Substanz wird benannt, zugleich werden auch mögliche Freiräume für Veränderungen aufgezeigt, gegebenenfalls mit denkmalverträglichen Alternativen. Das Gutachten stellt mit den als Rahmenbedingungen für Modernisierungs-, Umnutzungs- und Pflegemaßnahmen formulierten denkmalpflegerischen Empfehlungen somit ein wesentliches Instrument für einen zukünftigen denkmalgerechten Umgang dar.
Projektdaten
1974 – 1978 Planung und Errichtung des Kulturhauses Schwedt
Entwurf: Agroprojekt Praha, Josef und Benes Konvalina, Petr Machán
Leistungen
Denkmalpflegeplan in Form einer webbasierten Datenbank: Archivrecherche, denkmalfachliche Bestandserfassung, dargestellt in Fassadenbuch, Raumbuch, Bauteilkatalogen, Bauphasen- und Bindungskartierung. Denkmalpflegerisches Konzept mit Empfehlungen für den Erhalt sowie Rahmenbedingungen für Modernisierungs-, Umnutzungs-, und Pflegemaßnahmen.