Deutschlandradio Funkhaus Berlin

Projektbeschreibung

Das 1938-1941 von Walter Borchard als Büro- und Laborgebäude für die Bayerische Stickstoffwerke AG errichtete Gebäude am heutigen Hans-Rosenthal-Platz wurde nach dem Zweiten Weltkrieg beschlagnahmt und diente ab Juni 1948 dem amerikanischen Rundfunksender RIAS als Funkhaus. Am 6. Juli 1948, wenige Tage nach Beginn der Berlin-Blockade, wurde der Sendebetrieb aufgenommen. Im Gebäude überliefern insbesondere die Studioräume prägnant die Umnutzung des ehemaligen Verwaltungsgebäudes zum Funkhaus: Seit 1948 wurden im Hauptgebäude vor allem im 3. und 4.Obergeschoss Studioräume ausgebaut und eingerichtet, mit Errichtung des Neubaus an der Fritz-Elsas-Straße 8 im Jahr 1967 kamen weitere Studios hinzu.

Auf Grundlage einer umfassenden bauhistorischen Analyse beinhaltet das denkmalpflegerische Gutachten für das Funkhaus Berlin von Deutschlandradio eine detaillierte denkmalpflegerische Bestandserfassung und Bewertung der gesamten Gebäudeanlage und ist somit ein wesentliches Instrument für einen zukünftigen denkmalgerechten Umgang. Das denkmalfachliche Gutachten benennt die schützenswerte denkmalpflegerisch bedeutende Substanz und zeigt zugleich mögliche Freiräume für im modernen Sendebetrieb häufig anfallende Veränderungen und Umbaumaßnahmen auf, gegebenenfalls mit denkmalverträglichen Alternativen.

Ansicht des Hauptgebäudes am heutigen Hans-Rosenthal-Platz
Ansicht des Hauptgebäudes am heutigen Hans-Rosenthal-Platz
Zentrales Treppenhaus im Hauptgebäude
Zentrales Treppenhaus im Hauptgebäude
Studio 5 im Hauptgebäude mit teilweise erhaltener Ausstattung aus der ersten Phase der RIAS.
Studio 5 im Hauptgebäude mit teilweise erhaltener Ausstattung aus der ersten Phase der RIAS.
Studio 7 im Hauptgebäude mit erhaltener bzw. wiederhergestellter raumakustischer Ausstattung von 1950.
Studio 7 im Hauptgebäude mit erhaltener bzw. wiederhergestellter raumakustischer Ausstattung von 1950.
Eingangshalle im seit 1960 durch den RIAS genutzten Gebäudeteil Fritz-Elsas-Straße 9-10
Eingangshalle im seit 1960 durch den RIAS genutzten Gebäudeteil Fritz-Elsas-Straße 9-10
Wiederaufbau und Umnutzung als Funkhaus des RIAS, Aufnahme von 1950
Wiederaufbau und Umnutzung als Funkhaus des RIAS, Aufnahme von 1950

Projektdaten

1938-1941 Planung und Errichtung eines Verwaltungsbaus für die Bayerischen Stickstoffwerke AG durch den Architekten Walter Borchard. Ab 1945 Sicherungs- und Umbaumaßnahmen für die Nutzung als Rundfunkgebäude für den RIAS.
1963-1967 erfolgten Planung und Errichtung eines Erweiterungsbaus für den RIAS durch das Bauamt Nord der Sondervermögens- und Bauverwaltung Berlin, 1972, 1977 Ausbau der Studioräume.

Leistungen
Denkmalpflegeplan in Form einer webbasierten Datenbank: Archivrecherche, denkmalfachliche Bestandserfassung, dargestellt in Fassadenbuch, Raumbuch, Bauteilkatalogen, Bauphasen- und Bindungskartierung. Denkmalpflegerisches Konzept mit Empfehlungen für den Erhalt sowie Rahmenbedingungen für Modernisierungs-, Umnutzungs-, und Pflegemaßnahmen.